Fotos sollen noch stärker machen gegen Drogen

Fotos sollen noch stärker machen gegen Drogen

LÜNEN. In der Lüner Beratungsstelle der Suchthilfe im Kreis Unnapassiert Ungewöhnliches. Ein Fotograf macht dort Bilder von Familien. Die Fotos gibt es als Weihnachtsgeschenk. Sie sollen Freude machen, aber noch viel mehr bewirken.

von Peter Fiedler

Wie Models dürfen sich die Familien fühlen, die seit Montag im Lippezentrum fotografiert werden. Sie sind zum professionellen Fotoshooting eingeladen worden – von Drogenberatern. Denn in den Familien war und ist Sucht ein Thema.
„Wir haben Familien angesprochen, die wir lange kennen und die auf einem guten Weg sind“, berichtet Berater Matthias Hundt. Etwa zehn Familien haben sich angemeldet „und sich dafür richtig herausgeputzt“, wie Olaf Weißenborn beobachtet hat. Er gehört ebenfalls zum Team der Beratunggstelle Lünen innerhalb der Suchthilfe im Kreis Unna.
Die ungewöhnliche Fotoaktion, so erläutert Weißenborn, sei Teil einer Strategie, die man seit circa zwei Jahren intensiv verfolge – sich nämlich stärker um Familien zu kümmern.
Dahinter steht der Gedanke, dass die Sucht eines einzelnen Familienmitgliedes immer auch die ganze Familie betrifft und schreckliche Auswirkungen etwa auf Partner oder Kinder haben kann.
Die Fotos, die die Familien in wenigen Tagen als Weihnachtsgeschenk erhalten, sollen ihnen den Wert von Familie quasi bildlich vor Augen führen. „Bilder schaffen Verbindungen, das ist ein gewisse Schatz“, erklärt Olaf Weißenborn. Die Drogenberater hegen die Hoffnung, dass die Fotos helfen, die Familien enger zusammenzuschweißen und sie stärker zu machen gegen Drogen.

Etwa 150 Kinder

Als die Berater feststellten, dass es im Kreis ihrer 500 bis 600 Klienten etwa 150 Kinder gibt, seien sie selbst überrascht gewesen, so Weißenborn. Jetzt sei der Gedanke gereift, eine Kindergruppe zu gründen, erklärt Matthias Hundt.
Welche Beratungs- und Freizeitangebote es in Lünen für Familien, Alleinerziehende, Kinder, Jugendliche oder Schwangere gibt, hat die Drogenberatung zusammengetragen. „Wir sind dabei, uns noch enger zu vernetzen, zum Beispiel mit der Jugendhilfe der Stadt“, erläutert Weißenborn. Begleitet wird die Lüner Beratungsstelle dabei durch die Koordinationsstelle des PÜrojektes „fitkids“ in Wesel. Dort werden Angebote für Kinder aus „suchtbelasteten Lebensgemeinschaften“ entwickelt.

Kontakt zur Beratung

  • Die Drogenberatungsstelle Lünen befindet sich im Lippezentrum, Münsterstr. 1 L.
  • Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 9-12 Uhr, donnerstags zusätzlich von 14-16 Uhr.
  • Termine werden nach Vereinbarung vergeben: Tel. (02306) 57050, Mail brs@suchthilfe-unna.de

Quelle und Foto: RuhrNachrichten 13.12.2017

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